Friedrich Leopold v. Stolberg

Vom Stürmer und Dränger zum katholischen Idol

Der im Holsteinischen geborene Graf (1750-1819) war mir lediglich flüchtig bekannt: durch seine Klopstock eigenständig weiterführende Lyrik, die Schweizer-Reise mit Goethe im Jahr 1775, die spektakuläre Konversion zum Katholizismus am Pfingstsonntag 1800, den bloßen Titel der schon durch ihren Umfang von 15 Bänden mir Misstrauen einflößenden „Geschichte der Religion Jesu Christi“.

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Bürgerrechtler Jan Josef Liefers auf der Berliner Großdemonstration vom 4.11.1989

Maulkörbe

Ich habe das Schreiben über Covid-19 satt. Deshalb war für diese Stelle der Beitrag über einen Zeitgenossen Goethes vorgesehen. Immerhin kommt nun der Olympier selbst zu Wort, mit „Tasso“. Der in Liebe zur Ferrareser Prinzessin Leonore von Este entflammte Renaissancepoet – ein schwieriger Charakter – eröffnet dieser in schönster Hoffnung auf die Erwiderung seiner Neigung: „Erlaubt ist, was gefällt.“

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Das Saarländische Staatstheater

Freigang an der Saar

Ich beschreibe meine Eindrücke im Wissen, dass die Novellierung des Bundesinfektionsschutzgesetzes der saarländischen Öffnungsstrategie den Garaus machen wird. Daher neigt mein Gemüt aus doppeltem Grund zur Elegie.

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Reichspräsident Paul v. Hindenburg

Hindenburgs Gespenst

Geschichte wiederholt sich nicht. Daher geht an, wenn Historiker mehrheitlich den Generalvergleich der gegenwärtigen Verhältnisse mit jenen in der Weimarer Republik ablehnen. Immerhin erlauben bestimmte Konstellationen Analogieschlüsse. Ich greife den berüchtigten Artikel 48 der Weimarer Reichsverfassung heraus.

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Unbekannter Maler, Rossini

Versuch über Rossini: Schluss

Nach langer Zeit traf ich die Freundin wieder, mit der einst der junge Mann über die Melodik des >Mosé< debattiert hatte. Sie erinnerte sich nur dunkel an jenen Abend. Kein Wunder, wir sprachen einst über so vieles.

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Portrait M. Stefano Mazzonis di Pralafera

Herren

Eine aussterbende Spezies
Im Gedenken an Stefano Mazzonis di Pralafera
Dass erwachsenen Männern zwar die Anrede „Herr“ zukommt, sie aber nicht unbedingt mit den zutreffenden Persönlichkeitsmerkmalen ausgestattet sein müssen, gebieten die gesellschaftlichen Umgangsformen. Immerhin bleibt die Demokratisierung der Anrede festzustellen, galt doch einst noch der verkommenste feudale Taugenichts zugleich auch als „Herr“.

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Das Sklavenmädchen Machbuba, romantisierendes Phantasiebildnis auf Schloss Branitz

Machbuba – eine gestohlene Kindheit

Machbuba – eine gestohlene Kindheit
von Frederike Karg
Eine bekannte Eiskreation ist nach ihm benannt. Er gestaltete in Bad Muskau und Branitz Gartenreiche, die für Grünanlagen bis hin zum New Yorker Central Park Maßstäbe setzten. Die Grundschule in Bad Muskau trägt seinen Namen. Letzteres muss befremden. Es darf empören. Die Rede ist von Hermann Fürst Pückler, einem Kinderfreund der zweifelhaftesten Sorte. Einem Mann, der keine Bedenken trug, sich das zehnjährige Sklavenmädchen Machbuba als Sexspielzeug zu halten.

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Versuch über Rossini – Fortsetzung 2

Sei es durch Wagnersche Dominanz oder Schopenhauerlektüre, mit der Zeit wuchsen meine Bedenken gegenüber Rossini. Gut denkbar, beide standen auf mich einwirkend posthum in jenem Bund, den der Frankfurter Philosoph nie, der Bayreuther Meister dafür desto eher eingegangen wäre. Zunehmend stießen mir die zahlreichen Anleihen auf, die Rossini bei sich selbst genommen hatte.

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Friedrich Lieder, Rossini (1822)

Versuch über Rossini – Fortsetzung 1

Unser Gespräch brach ab, als Bekannte, die nur so viel von Rossini verstanden, um ihn als Lieferanten für Schenkelklopfen und Stimmakrobatik gelten zu lassen, sich zu uns gesellten. Auch hätte die Konversation weiterzuführen die Überdehnung einer für heitere Abende ersprießlichen Dauer bedeutet.

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